Geschichte und Kultur der französischen Karibikinseln

Die Geschichte der Karibikinseln

Die ersten Karibik-Bewohner, die Arawaks, stammten aus Südamerika. Sie wurden von den karibischen Indianern stark dezimiert. Diese exzellenten Kämpfer und geschickten Seefahrer bevölkerten die Karibik zu der Zeit, als Cristoph Columbus 1493 vor Guadeloupe und 1502 vor Martinique Anker warf. Aus dieser vor-kolumbianischen Epoche stammen die 220 Zeugnisse primitiver Kunst an den Fundstätten der „Roches Gravés“ (Felsgravuren). Auch das amerikanisch-indische Museum für Frühgeschichte dokumentiert diese Epoche eindrucksvoll. Rekonstruktionen von Plantagen auf Martinique oder die archäologische Fundstätte eines Sklavenhauses auf Guadeloupe erinnern daran, dass die Sklaverei mit dem „Code noir“ auf den Antillen im Jahr 1685 eingeführt wurde. Die Wirtschaft fußte fast vollständig auf einer spezialisierten Landwirtschaft in großem Stil: Zuckerrohr, Kaffee und Kakao, die später dem Bananen-Anbau wichen. Heute kann man hunderte dieser großen Güter besichtigen, die meist aus einer kleinen Rum-Destillerie oder einem typisch kreolischen Gebäude bestehen.

Besonders sehenswert:

  • Die Habitations Céron des Fonds Saint-Jacques oder der Anse Latouche auf Martinique.
  • Die Habitation Murat, mit dem Ecomusée auf der Insel Marie Galante nahe Guadeloupe.

Unsere Empfehlung: Guadeloupe – die Geschichte des kreolischen Hauses und der Plantagen

Die kreolische Architekturgeschichte und der Baustil auf den Antillen mit seinen bunten Holzhäusern findet seine Fortsetzung bei etlichen Ferienhäusern und Gästepensionen. Wie etwa die Öko-Lodge der Habitation Massieux, die Ferienhäuser An-tikaz oder Créolina, in der schmucken Bungalow-Siedlung Cocotiers, bei der Case de ti Gli Gli oder beim Gasthof inmitten eines kreolischen Gartens Les Colibris.

Traditionen auf den Karibikinseln

Das Rückgrat der Kultur auf den Antillen bilden Musik und Tanz, die das tägliche Leben der Einwohner begleiten. Biguine, Zouk, Quadrille oder Gwo Ka sind die traditionellen kreolischen Tänze. Alljährlich im Februar verwandelt der Karneval die französischen Karibikinseln in ein farbenfroh-ausgelassenes Universum. Umzüge, Konzerte und traditionelle Tänze bestimmen den Rhythmus zu dieser Zeit. Ein Ereignis, das man um keinen Preis verpassen sollte…

Anfang August findet mit der Tour des Yoles auf Martinique ein spektakuläres Ereignis statt, bei dem die Regatten mit dem traditionellen leichten Bootstyp der Region Besucher und Bewohner in Atem hält.
Auf Saint-Martin sorgt die Mischung aus französischer und holländischer Kultur für kosmopolitisches Flair. Das dortige Nachtleben genießt einen geradezu legendären Ruf.

Wussten Sie schon…

… dass Weihnachten auf Martinique zu den festlichen Höhepunkten des Jahres dort zählt? Dieses christliche Fest ist tief in der religiösen Tradition der Inselbewohner verankert. Es gibt Anlass zu zahlreichen Veranstaltungen den ganzen Dezember lang. Man trifft sich in der Familie oder unter Freunden zu weihnachtlichem Singen, bei dem Tambour, Chacha und Tibois (Percussion) den Rhythmus angeben. Liebeslieder feiern die Ankunft des Christus. Die Gemeinden organisieren Wettbewerbe, bei denen die schönsten Weihnachtsbeleuchtungen der Häuser prämiert werden. Überall bieten Weihnachtsmärkte ihre Waren feil, darunter ein üppiges Angebot an mehr oder weniger starken Getränken, wie Schrubb, Orangenlikör oder Kokus-Punsch.