Der Nationalpark Port-Cros

Vogelparadies, Landschaftsidylle, Ort der Stille – auf die Insel Port-Cros an der Côte d’Azur treffen viele Bezeichnungen zu. Vor 50 Jahren entstand hier einer der ersten Nationalparks Frankreichs.

Ein Paradies für Vögel

Provencegrasmücke, Mittelmeersturmtaucher, Steppenmöve, Zwergohreule, Wanderfalke und, und, und: 114 Vogelarten gibt es auf Port-Cros. Kein Wunder also, dass die Insel Ornithologen magisch anzieht. Aber das ist längst nicht alles, was der dortige Nationalpark zu bieten hat.

Er ist der zweitälteste Nationalpark Frankreichs – und der erste Europas, der sowohl Land- als auch Meeresgebiete unter Schutz stellt. Bei den Landgebieten handelt es sich um diejenigen unter den „Iles d’or“ vor der südfranzösischen Küstenstadt Hyères, die von Menschen betreten werden dürfen: das vier Kilometer lange und zweieinhalb Kilometer breite Port-Cros und die noch kleineren Nachbarinseln Bagaud, Gabinière und Rascas. Dazu ein 600 Meter breiter Meeresstreifen vor der Küste.

Die Insel steht komplett unter Naturschutz

Insgesamt 700 Hektar Land und 1.288 Hektar Wasser umfasst dieser Nationalpark, der eine interessante Geschichte hat: Früher befand sich die Insel Port-Cros in Privatbesitz – bis die Eigentümerfamilie sie dem französischen Staat überschrieb. Das Geschenk war an eine einzige, allerdings sehr wichtige Bedingung geknüpft: Der Staat sollte die Insel komplett unter Naturschutz stellen, dort also einen Nationalpark einrichten und ihn auf Dauer unterhalten.

Was auch geschah: Im Dezember 1963 unterschrieb der damalige Präsident Georges Pompidou das Dekret zur Gründung des zweiten französischen Nationalparks. Die Auflagen sind streng, für die rund 30 Einwohner ebenso wie für die Touristen. Motorisierte Fahrzeuge sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, genauso verboten wie das Rauchen im Freien. Baden ist an nur drei Stränden erlaubt, und Hunde haben fast nirgends Zutritt.

Port-cros