Kulturkick in Dijon

Dijon ist bekannt als eine Stadt, in der man ausgezeichnetes Essen und erlesene Tropfen bekommt. Um sich einen Überblick über die leckersten lokalen Spezialitäten zu verschaffen, sollten Sie sich in die wunderschöne Markthalle Les Halles begeben. Dieses beeindruckende Gebäude soll nach Plänen gebaut worden sein, die sich am Werk Gustave Eiffels, eines Sohns der Stadt, inspirieren. Auf diesem Markt findet man unter anderem den Stand Le Gourmet-Traiteur, auf dem alles von drei brillanten Chefköchen der Stadt zubereitet ist. Ein absoluter Gaumenschmaus. Schwelgen Sie in Fisch-, Fleisch- und sogar Schneckenterrinen (ja, ich habe sie gekostet!), Pasteten, Kuchen und Torten. Zu den köstlichsten Kuchenspezialitäten der Stadt gehören Lebkuchen und Nonnettes („kleine Nonnen“), kleine runde Kuchen mit einer würzigen Orangenmarmelade-Füllung.

Selbstverständlich musste ich auch eine andere lokale Spezialität kosten: Senf. In der Moutarderie Edmond Fallot dreht sich alles nur um Senf. Es gibt dort eine verlockende Senfprobe-Bar, an der man seine Geschmackspapillen den wildesten Senfvariationen aussetzen kann. Man hat die Qual der Wahl unter einer Fülle an verblüffenden Kombinationen wie Senf mit Crème de Cassis (einem Johannisbeerlikör aus dem Burgund), Estragon, Basilikum und sogar Spätburgunder. Die Firma stellt seit 1840 Senf her, und ich erfuhr, dass nur Senf mit Körnern und Wein aus dem Burgund „Moutarde de Bourgogne“ genannt werden darf. Achten Sie also auf das Kennzeichen AOC für „Kontrollierte Herkunftsbezeichnung“.
www.fallot.com (Externer Link)

Eine andere Spezialität von Dijon sind Lebkuchen. Wenn man wissen will, wie alles begann, sollte man sich zur faszinierenden Lebkuchenfabrik Mulot & Petitjean begeben, der ältesten der Stadt, in der es auch ein sehr interessantes Museum gibt. Es ähnelt absolut nicht dem Hexenhaus in „Hänsel und Gretel“, sondern bietet dem Besucher eine innovative Museografie, die die Porträts der Firmengründer zum Leben erweckt, um die Geschichte von Mulot & Petitjean zu erzählen. Videos entführen den Besucher hinter die Kulissen, wo er alles über die Geschichte der Lebkuchen erfährt. Mulot & Petitjean stellt seit 1796 Lebkuchen her. Es gibt dieses Gebäck in einer riesigen Auswahl an leckeren Aromen: Salzbutter und Karamell, Apfel und Zimt und selbstverständlich … Senf. In Dijon isst man Lebkuchen zum Frühstück mit Käse, als Zwischenmahlzeit mit Butter, zum Aperitif und zum Kaffee – also eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit!
www.mulotpetitjean.com (Externer Link)

Der Speisesaal des Restaurants Pré aux Clercs - Les Brasseries par Georges Blanc ist von ausgesuchter Eleganz. Bei schönem Wetter ist es aber auch sehr schön auf der Terrasse, von der aus man einen herrlichen Blick über die Place de la Libération hat. Ein Genuss für alle Sinne. Auf der klassischen Speisekarte mit lokalen Produkten der Jahreszeit hat man die Qual der Wahl. Ich empfehle vor allem die traditionellen Burgunder Spezialitäten wie „Jambon persillé“ (Schinkensülze mit Petersilien-Aspik), „Oeufs en meurette“ (pochierte Eier in Rotweinsoße) und natürlich das Rindfleischragout „Boeuf bourguignon“. Die wundervolle Weinkarte und der erfahrene Sommelier machen den Besuch in diesem ausgezeichneten Restaurant zu einem unglaublichen Weinerlebnis in einem entspannten Rahmen.
www.lepreauxclercs.fr (Externer Link)

Unweit vom Stadtzentrum findet man das L’Essentiel, das Bistronomie-Restaurant von Chefkoch Richard Bernigaud. Die Speisekarte bietet frische Produkte der Jahreszeit aus dem Burgund mit europäischen oder japanischen Einflüssen. Mein Fischgericht war perfekt mit einem Hauch Sternanis – köstlich. Die Einwohner von Dijon lieben dieses Restaurant. Ich kann sie verstehen: Wenn ich in Dijon lebte, würde ich auch regelmäßig im L’Essentiel einkehren! Authentische und köstliche Küche mit freundlichem Service.
www.lessentiel-dijon.com (Externer Link)

In Dijon mag man am liebsten nur flanieren und die Schönheit der Stadt in sich aufnehmen. Abgesehen von kopfsteingepflasterten Straßen mit Fachwerkhäusern kann man hier wunderschöne Stadthäuser mit Dachdeckungen aus bunt glasierten, zu Mustern angeordneten Flachziegeln bewundern, die zu den Besonderheiten der traditionellen Baukunst des Burgunds gehören. Die Rue de la Chouette sollten Sie sich unbedingt ansehen: An der Mauer der Kirche Notre Dame de Dijon aus dem 13. Jahrhundert, der ältesten der Stadt, befindet sich eine magische Eule. Ich sah, wie Einwohner aus Dijon den Jahrhunderte alten Stein mit der linken Hand berührten und sich etwas wünschten. Ich habe es ihnen natürlich nachgemacht! Gegenüber befindet sich das historische Restaurant Maison Millière, das man aus dem Film Cyrano de Bergerac mit Gérard Depardieu kennt. Halten Sie auch vor der verzierten Fassade und der geschnitzten Holztür des Justizpalasts, des ehemaligen Burgunder Parlaments.

Die unglaublich reichen und mächtigen Herzöge von Burgund haben ein erstaunlich gut erhaltenes architektonisches Erbe hinterlassen: den prächtigen Herzogspalast von Burgund. Heute befindet sich darin das Musée des Beaux Arts, ein Kunstmuseum mit einer unschätzbaren Sammlung bestehend aus Werken aus der Antike, unglaublichen religiösen Werken, Gemälden von Malern von Monet bis Manet und zeitgenössischer Kunst. Mehr als 50 Räume mit insgesamt 130 000 Exponaten – dieses Museum ist mit Sicherheit eines der unglaublichsten Museen Frankreichs. Hier stehen auch die verzierten Sarkophage der Herzöge Philipp der Kühne und Johann Ohnefurcht. Am Sockel dieser reich verzierten Sarkophage kann man faszinierende, unglaublich detaillierte Skulpturen von Trauernden bewundern. Es gibt in diesem spektakulären Rahmen auch ein großartiges Restaurant, die Brasserie des Beaux Arts (nur mittags geöffnet).
beaux-arts.dijon.fr (Externer Link)

Leben Sie Ihre Theaterleidenschaft im wunderschönen Théâtre Dijon Bourgogne in der ehemaligen Eglise Saint-Jean aus dem 15. Jahrhundert aus! Dieses Meisterwerk der Gotik wurde nach seiner Desakralisierung zuerst als Markthalle und nach der Revolution als Pferdestall genutzt. 1974 wurde es zu einem Theater umgebaut, in dem man auch sehr schön einen Cocktail genießen oder eine Kleinigkeit essen kann. Leseratten können an einer Führung durch die beeindruckende Bibliothèque Patrimoniale teilnehmen, einer der acht Bibliotheken der Stadt. Die Bibliothek, die sich in einer ehemaligen Jesuitenschule befindet, wurde im 17. Jahrhundert gegründet. Sie birgt mehr als 500 000 Bücher, unter anderem über das Thema Gastronomie. Der Lesesaal könnte aus der Hogwarts-Schule in Harry Potter stammen! Es gibt hier einen unglaublichen Globus aus dem 18. Jahrhundert, einen der größten Frankreichs.

Das Museum für zeitgenössische Kunst Le Consortium ist bekannt für seine Offenheit für aufstrebende Künstler aus der ganzen Welt. Auf der mehr als 4 000 m² großen Ausstellungsfläche in einer ehemaligen Fabrik für Crème de Cassis kann man eine faszinierende Sammlung mit mehr als 400 Werken aus den 1950er Jahren bis heute bewundern und regelmäßige temporäre Ausstellungen sehen. Le Consortium coproduziert auch Filme, von denen einige beim internationalen Filmfestival in Cannes ausgezeichnet wurden, und bringt jährlich ca. 50 Kunstbücher heraus. Sehen Sie auch in das wunderschöne Buchgeschäft hinein, in dem es inspirierende Designbücher zu kaufen gibt. Es gibt hier auch ein Kino und eine Bar. Ein Restaurant ist in der Planung. Fans von zeitgenössischer Kunst werden die Kreativität dieses innovativen Kunststandorts zu schätzen wissen.
https://www.leconsortium.fr/en (Externer Link)

Die Residence Le Pré aux Clercs liegt in einer ruhigen Seitenstraße in der Nähe der Place de la Liberation im Stadtzentrum von Dijon. Es handelt sich um ein Boutique-B&B mit nur fünf Zimmern. Ich übernachtete in der Suite im Obergeschoss, die viele schöne Features bietet, von der romantischen Badewanne mit Klauenfüßen im Schlafzimmer bis hin zur fabelhaften begehbaren Dusche im Badezimmer, von dem aus man beim Zähneputzen einen wunderschönen Blick über die Dächer von Dijon hat. Ich fühlte mich in diesem Hotel wie zu Hause – als wäre ich in Dijon zu Hause.
www.lepreauxclercs.fr (Externer Link)