Abenteuerurlaub in Frankreich

Da im Alltag von Homo Sapiens meist nur noch das Studium der Börsenkurse für Adrenalin-Schübe sorgt, sucht man/frau im Urlaub den ultimativen Kick. Ein Grund mehr für eine Frankreichreise! Denn das Land erweist sich als phantastischer „Abenteuerspielplatz“, auf dem jeder seine ganz persönlichen Grenzen ausloten kann.

Etwa nach Tarzan-Manier in den Baumwipfeln mit Strickleitern, Seilrutschen oder Hängebrücken in zahlreichen Parks, die dieses sogenannte „Accrobranche“ anbieten. Geprüftes Material und geschultes Begleitpersonal sorgen dafür, dass die ganze Familie sicher ans Ziel gelangt.

Einen sehr viel höheren Schwierigkeitsgrad und auch Nervenkitzel versprechen die sogenannten „Via Ferrata“. Eine einst von Militärs entwickelte Technik, mit stählernen Leitern und Seilen sonst kaum passierbare Passagen im Hochgebirge zu überwinden. Körperliche Fitness, eine Portion Mut, und absolute Schwindelfreiheit gehören zu den Grundvoraussetzungen. Zuverlässige Ausrüstung ist selbstverständlich, sie kann aber oftmals vor Ort ausgeliehen werden.

Wer nun endlich sein erstes 7a+ klettern möchte, schnürt die Schuhe etwa in der Jonte-Schlucht oder in denen von Tarn und Verdon. Aber eigentlich überall in Frankreich, selbst an Wassertürmen, findet der Climber ausgewiesene Parcours aller Schwierigkeitsgrade. Klettern gehört bei unseren französischen Nachbarn zum Schulsport. Spezielle Kletterschulen bieten die Möglichkeit, das eigene Können zu pushen. Selbst im Winter muss der Kletterer seine Ausrüstung nicht im Spind lassen. Gefrorene Wasserfälle oder künstlich gestaltete Eis-Wände und Eis-Türme in Wintersport-Stationen bieten kalte Reviere für heißen Klettersport.

Als Gustave Eiffel einst einen Viadukt über das Tal der Souleuvre in der Normandie baute, ahnte er nicht, dass sich Jahrzehnte später Menschen an Gummiseilen von dort in die Tiefe stürzen würden. Die neuseeländische Bungee-Legende AJ Jackett errichtete dort vor knapp zwei Jahrzehnten eines seiner Zentren. Nebenan schwingt eine kollektive Riesenschaukel über dem Nichts. Wem das noch nicht reicht, der hängt sich an die Seilrutsche (franz. Tyrolienne), um mit 100 km/h das Tal zu queren. Tyroliennes erfreuen sich im Übrigen überall im Lande größter Beliebtheit.

Es gibt in Frankreich kaum eine Region, die sich nicht für das Gleitschirm-Fliegen eignet. So setzen von den Klippen der Nordküste über die Kaps der Bretagne, die „Ballons“ der Vogesen bis zu den Graten der Pyrenäen die Adepten dieses Sportes ihre bunten Farbtupfer in den Himmel. Dabei gelten deren Piloten aber auch Drachenfliegern etwa die Alpen am Lac d’Annecy oder die Grands Causses rund um Millau geradezu als Pilgerziele. Gut möglich, dass dort am Schirm neben Ihnen gerade ein aktueller oder ehemaliger Weltmeister seine Bahn zieht.

Die Schluchten in Pyrenäen, Alpen oder der Ardèche bieten den Rahmen für Extremsportarten wie Canyoning, Rafting, Wildwasser-Kanu und Kajak. Wer einmal erlebt hat, was Mountainbiker auf entsprechenden Abfahrts-Pisten veranstalten, der wird auch „Radfahren“ zumindest teilweise in die Rubrik „Extrem“ einordnen. Und wer etwa in Barcelonette staunend zuschaut, welche Manöver Piloten in Alpentälern und über den Gipfeln an Manövern wagen, der wird auch Segelfliegen noch dazurechnen.