Vitu Falconi (Pseudonym) lebt mit seiner Familie in Stuttgart und veröffentlicht seit 2018 Kriminalromane, die auf Korsika spielen. Im Interview verrät er uns seine Tipps und Lieblingsorte für diese schöne Insel Frankreichs.
Was ist Ihr persönlicher Lieblingsort in der Region Korsika? Haben Sie einen Geheimtipp?
Speloncato - der zentrale Ort meiner Korsika-Romane. Man steigt durch die verwinkelte Altstadt hoch zum Aussichtspunkt und blickt dort über die Hügel und Täler der Balagne, hinter denen sich das Meer anschließt. Der Sonnenuntergang dort ist spektakulär! Unbedingt auch eine Übernachtung im Hotel U Sechju - dem ehemaligen Bischofspalast - einplanen. Wer den maroden Charme alter Häuser liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Die Küche ist ebenfalls sehr zu empfehlen.
Was sollten Besucher, die zum ersten Mal auf Korsika sind, auf jeden Fall sehen / unternehmen?
Ein Bummel durch die Altstadt von Bonifacio. Danach hinaus auf die Klippen wandern, die Segelschiffe unter sich betrachten und rüber nach Sardinien schauen.
Was sollte man auf Korsika machen/erleben/sehen, um sich wie ein Einheimischer zu fühlen?
Wenn die Zeit nicht drängt (und das sollte sie nie auf Korsika!), sich auf einem der vielen Dorfplätze in ein Café oder eine Bar setzen, ein Pietra bestellen und den Männern beim Pétanque zuschauen. Abends, wenn man Glück hat, trifft man auf eine Gesangsgruppe, die die Paghjella, eine traditionelle polyphone Musik, spielt.
Ihr regionales Lieblingsrestaurant oder ein Lieblingsgericht?
Es gibt so viele wundervolle Restaurants, dass es hier den Rahmen sprengen würde. Deswegen in Kürze ein paar meiner Lieblingsgerichte:
Am Meer: Aziminu, eine gebundene Fischsuppe, mit geröstetem Brot und einer kräftigen Knoblauchsauce. Danach eine frisch zubereite Dorade oder einen Oktopus mit Salat.
In den Bergen: Civet de sanglier, ein Eintopf aus Wildschwein, Gemüse, Kastanien, Rotwein und Fenchel. Dazu einen der vielen ausgezeichneten einheimischen Weiß- oder Rotweine. Auch das Kastanienbier Pietra ist sehr zu empfehlen.
Für den Nachtisch Fiadone, ein korsischer Käsekuchen mit Brocchiu (Ziegen- oder Schafskäse).
Ihr Lieblingsspaziergang in der Region
Die archäologische Anlage von Filitosa. Dort kann man sich zu den Klängen mystischer Musik in einem Park mit urtümlichen Megalithstatuen verzaubern, und in eine ferne Zeit zurückversetzen lassen.
Die Region in fünf Sinnen!
Der Wind und das Meer, die Abgeschiedenheit der Berge, die Küche, der Gesang und über allem der würzige Geruch der Macchia. Napoleon Bonaparte sagte einst: „Man kann mir die Augen verbinden und die Ohren verschließen und ich würde meine Heimat Korsika allein am Duft erkennen.“
Was sind Ihre zukünftigen Projekte?
Gerade habe ich den dritten Band meiner Korsika-Reihe beendet. Er erscheint im Frühjahr 2020 im Knaur Verlag.
Ein Ort bei schlechtem Wetter
Eine Fahrt mit der korsischen Eisenbahn. Das Y-förmige Schienennetz verbindet die Orte Calvi, Bastia und Ajaccio miteinander. Der wohl spektakulärste Teil ist das Stück zwischen Corte und Bocognano.
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