Cité de la gastronomie et du vin in Dijon

Alles begann im Jahr 2010. Die UNESCO nahm „die französische Gastronomie“ in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf. Daraus entstand die Überlegung, Orte zu schaffen, um dieses kulturelle Gut zu würdigen und zu fördern: Die Idee der „Cités de la Gastronomie“ ward geboren.

Paris (Rungis), Lyon, Tours, Dijon – das sind die vier städtischen Projekte, die die Gastronomie „à la française’’ mit all ihren Facetten beleuchten sollen: Essen und Gesundheit (Lyon), der gesellschaftliche Aspekt des Essens (Tours) und der kommerzielle Aspekt (Paris Rungis). Zu guter Letzt bildet das Thema Essen und Wein den Schwerpunkt der Cité in Dijon.

Ein außergewöhnliches Kulturgut lebendig werden lassen

Dijon, die Hauptstadt der Herzöge von Burgund, ist umgeben von prestigeträchtigen Weinbaugebieten. Dazu zählen die Namen Corton-Charlemagne oder Montrachet, die die Augen der Önologen zum Leuchten bringen.
2019 ist mehr als eine Jahreszahl – sie steht für einen historischen Wendepunkt für die Hauptstadt des Burgund. Hier entsteht ein beeindruckender Komplex, ein städtebauliches Ensemble, das kulturelle und touristische Einrichtungen, Geschäfte (Boutiquen, Restaurants, Bars, Hotel), ein Öko-Quartier und einen Kinokomplex umfasst. „Das Projekt zielt darauf ab, die gesamte Cité zum Rest der Stadt hin zu öffnen und zusätzliche Angebote und Nutzungsmöglichkeiten mitzubringen“, erklärt Sébastien Argoullon, Immobilien-Projektleiter der Cité von Dijon.
Das bedeutet aber auch: keine überdimensionierten Ausmaße! Nichts, was an einen Vergnügungspark erinnert, der nur darauf abzielt, Besucher anzulocken. François Deseille, Projektleiter am Rathaus von Dijon, bestätigt dies: „Das UNESCO-Label verpflichtet uns, Dienstleistungen und andere Tätigkeiten von hoher Qualität anzubieten. Alle unsere Aktivitäten zielen darauf ab, die Themen Wein und Gastronomie besonders aufzuwerten.“

Zentrum für "Kultur und Tradition des Weines"

Deshalb engagiert sich das Zentrum für die „Kultur und Tradition des Weines“ in enger Zusammenarbeit mit dem Institut de la vigne und dem UNESCO-Lehrstuhl dafür, die Öffentlichkeit für die Themen Geschichte, Funktionen und Werte des Essens zu sensibilisieren, ebenso für die Vitalität dieser Themen in Frankreich und auf internationaler Ebene. Auf dem historischen Gelände des ehemaligen städtischen Krankenhauses von Dijon aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert werden diese kulturell bedeutsamen Aktivitäten ihr Zuhause finden. Das 5.000 qm große Zentrum wird sich hauptsächlich auf die modernen Anbauten im Norden des Geländes erstrecken. Es umfasst:

  • Räumlichkeiten für dauerhafte und temporäre Ausstellungen (1.700 qm)
  • ein Konferenz-Zentrum mit einem Auditorium mit 250 Plätzen
  • Meeting-Räume für Seminare, Workshops, Fortbildungen, Konferenzen etc.
  • einen Veranstaltungsraum mit 700 Plätzen, in dem insbesondere große Bankette ausgerichtet werden können
  • die Chapelle des Climats in der großen Kapelle des ehemaligen Krankenhauses: Hier werden die Climats der Weinregion Burgund (*) präsentiert.

Kinokomplex

Auch das Vergnügen kommt in der Cité internationale de la gastronomie et du vin nicht zu kurz. 13 Kinosäle wird es geben: 9 Säle zeigen Filme für das breite Publikum, 4 weitere sind für spezielle Filme und Dokumentationen vorgesehen. Auch Unterkünfte von gehobenem Standard sind Teil der Anlage. Das 4-Sterne-Hotel mit 125 Zimmern befindet sich in den historischen Gebäuden im Süden. Es bietet zudem eine Lounge-Bar, Seminarräume sowie ein Spa.
Ein weiterer Beleg dafür, dass die Cité de la Gastronomie de Dijon ein Zentrum des Lebens werden soll: Gleich am Eingang erhält das Thema Ausbildung einen Ehrenplatz. Eine sehr bekannte Schule wird ihre Räumlichkeiten in dem futuristischen Bau „le canon de lumière“ am Cité-Eingang beziehen (siehe Bildergalerie).

Gourmetküche auf dem Stundenplan

Die Gastronomieschule Ferrandi Paris ist bekannt für ihren Unterricht in französischer Gastronomie und bietet Ausbildungen auf hohem Niveau in den Bereichen Gastronomie, Tischkultur, Bäckereiwesen und Patisserie. Sie wird von Schülern aus aller Welt besucht.

* Das Wort „Climat“ bezieht sich nicht auf die Meteorologie; es handelt sich dabei um einen speziellen Begriff aus dem Burgund, der ein bestimmtes Terroir des Weinanbaugebiets bezeichnet.

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