Wald von Brocéliande

Urige Eichenwälder und die Tiefen des Ozeans regen seit jeher die Fantasie der Bretonen und die Besucher der Bretagne an. Zahlreiche Legenden ranken sich um die Bretagne und ihre Küsten. So ist auch eine der bekanntesten Sagen des mittelalterlichen Europas in der Bretagne beheimatet: die Artus-Sage.

Die Artus-Sage

Im Mittelalter war das Innere der Halbinsel der Bretagne von einem riesigen Waldgebiet bedeckt, das sich heute in die beiden Laubwälder Huelgoat und Brocéliande gliedert. Der Zauberwald von Brocéliande südwestlich von Rennes ist der Legende nach die Heimat der Artus-Sage. Hier hat König Artus gemeinsam mit den Rittern seiner Tafelrunde zahlreiche Abenteuer gemeistert und nach dem „Heiligen Gral“ gesucht, den er in den Wäldern der „Kleinen Bretagne“ vermutete.

Zauberer Merlin, guter Freund und Berater des jungen König Artus, lebte ebenfalls im Wald von Brocéliande. An der Quelle von Barenton verliebte sich der Magier einst in die Fee Viviane. Er zauberte ihr eine eigene Zitadelle aus Kristall, die sich der Legende nach unter dem See am Schloss von Comper befindet. Zwischen Eichen, Buchen und Kastanien sprudelt die Barenton-Quelle noch heute. Ihr Wasser soll Krankheiten heilen und jungen Frauen zu einem Ehemann verhelfen. Nebenan befinden sich der Jungbrunnen und ein Dolmen, in dem Zauberer Merlin begraben sein soll.

Unter dem unendlichen Blätterdach des Zauberwalds liegt auch das Tal ohne Wiederkehr „Val sans Retour“. Hier rächte sich die enttäuschte Fee Morgane an ihren untreuen Liebhabern. Sie ließ das Tal von einem Drachen bewachen, der untreue Männer für immer hier gefangen halten sollte. Erst Sir Lancelot, einer der Ritter der Tafelrunde, konnte den Drachen besiegen und so die Männer befreien. Ein vier Kilometer langer Wanderweg führt durch das enge Schiefer-Tal vorbei an Seen namens Feen-Spiegel und Wildschweinpfütze bis hoch auf einen kleinen Hügel mit Blick über das ganze Tal.

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